Pressemitteilung: Nürnberg, 2. Oktober 2025
Der Verband kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bayern (vkm-Bayern), Gewerkschaft in Kirche und Diakonie in Bayern, feierte am Donnerstag sein 70-jähriges Bestehen in der Gustav-Adolf-Kirche in Nürnberg. Die Jubiläumsfeier war eingebettet in die jährliche Mitgliederversammlung und wurde von zahlreichen Ehrengästen aus Kirche, Verbänden und Gewerkschaften begleitet.
Aus dem Festvortrag des Co-Vorsitzenden Klaus Klemm
Vor über 70 Jahren gründeten engagierte Frauen und Männer in einer Zeit großer Umbrüche unseren Verband – mit dem klaren Ziel, die Interessen der Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie zu vertreten, ihre Rechte zu stärken und ihre Stimme hörbar zu machen. Seitdem setzen wir uns für Gerechtigkeit und gelingende Dienstgemeinschaft ein.
In diesen sieben Jahrzehnten haben wir viel erreicht: Wir haben uns in arbeitsrechtlichen Fragen Gehör verschafft, den Dritten Weg mitgestaltet und gezeigt, dass Mitbestimmung und gute Arbeitsbedingungen allen zugutekommen.
Der vkm-Bayern ist kein Verband im Ruhesessel, sondern entwickelt sich stetig weiter: mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit, Rechtsberatung, einem starken Seminarangebot und einer modernen Verbandsstruktur.
Viele Errungenschaften, die heute selbstverständlich erscheinen, gäbe es ohne uns nicht. Durch unsere Mitarbeit in Gremien – etwa der Arbeitsrechtlichen Kommission Bayern – und unser Engagement auf EKD-Ebene stellen wir sicher, dass die Perspektive der Mitarbeitenden gehört wird.
„70 Jahre vkm-Bayern – das steht für Beharrlichkeit, Engagement und Gemeinschaft. Wir dürfen stolz sein auf das Erreichte. Oder, wie man heute sagt: Wir liefern seit 70 Jahren ab.“
Mitgliederversammlung und Ehrungen
Der Tag begann mit dem internen Teil: der ordentlichen Mitgliederversammlung mit Vorstellung des Jahresabschlusses, der Kassen- und Prüferberichte, den Geschäftsberichten sowie die Wahl eines Wahlausschusses für die kommenden Wahlen zum Verbandsrat. Zudem wurden wichtige Beschlüsse gefasst.
Ein Höhepunkt war die Ehrung langjähriger Mitglieder. Insgesamt 71 Jubilare waren eingeladen, von denen einige ihre Urkunden und Präsente persönlich entgegennahmen. Besonders gewürdigt wurde eine beeindruckende 50-jährige Mitgliedschaft – ein Zeichen für die enge Verbundenheit mit dem Verband.
Festgottesdienst und Grußworte
Der öffentliche Teil begann um 12 Uhr mit einem Festgottesdienst, den Landesbischof Christian Kopp feierte. In seiner Predigt sprach er offen über die angespannte finanzielle Lage der Evangelischen Kirche und die Herausforderungen durch den fortschreitenden Mitgliederrückgang. Die Fürbitten machten deutlich, wie groß die Sorgen um Frieden und wirtschaftliche Stabilität weltweit sind. Pfr. Peter Lysy vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (kda) stellte das Kollektenprojekt vor. Sie wurde für das Arbeitslosenprojekt der Bayrischen Landessynode 1+1 eingesammelt.
Im Anschluss folgten zahlreiche Grußworte. Unter den Rednerinnen und Rednern waren:
- Dr. Annekathrin Preidel (Präsidentin der Synode der ELKB)
- Arthur Palaschinski (Diakonisches Werk Bayern)
- Anne Parusel (Vorsitzende der Vereinigung Kirchlicher Mitarbeitendenverbände Deutschlang (VKM-D))
- Hubert Baalmann (Kirchengewerkschaft, Hamburg)
- Daniel Tenberg (Pfarrer- und Pfarrerinnenverein)
- Gerhard Berlig (Landeskirchenamt München)
Alle Reden betonten die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem vkm-Bayern und die Bedeutung dieses Verbandes.
Auch Vertretungen anderer Gewerkschaften und Verbände reisten an. Darunter, Detlef Maidorn vom vkm-rwl, Christian Hannasky (Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Kirche & Diakonie, Berlin), Roland Brantl vom vkm-Hannover, Christian Haansky und Gerlinde Uffrecht von der Gewerkschaft Kirche + Diakonie, und Tobias Klapczynski und Marcel Büchner vom vkm Evangelische Kirche Mitteldeutschland. Begrüßt werden konnte ebenfalls Eleonora Dannecker von den Gesamtausschüssen von Kirche und Diakonie.
Musikalisch-humorvolle Überraschung
Ein besonderes Highlight des Tages war der spontane Auftritt von Pfarrer und Kabarettist Hannes Schott, begleitet von Michael Dorn, Kirchenmusiker und vkm-Mitglied, am Flügel. Ursprünglich waren „Die Avantgardinen“ für das Rahmenprogramm vorgesehen, mussten jedoch krankheitsbedingt absagen. Mit Witz, Charme und selbstgeschriebenen Texten zu bekannten Melodien sorgte Schott für gute Stimmung. Die Anwesenden lachten herzlich und sangen begeistert die eingängigen Refrains mit.
Ein herzliches Dankeschön an Beide für diese großartige spontane Darbietung!
Danach konnten die Teilnehmenden der Mitgliederversammlung sich über die Berufsfachgruppen des vkm-Bayern und die angeschlossenen Korporationen informieren, die mit umfangreichem Informationsmaterial zur Verfügung standen.
Ausklang und Ausblick
Zum Abschluss lud der vkm-Bayern zu einem Sektempfang mit Imbiss ein.
Gegründet 1955 in schwierigen Zeiten, steht der vkm-Bayern erneut vor großen Herausforderungen: Mitgliedergewinnung, Bindung junger Mitarbeitender und die Bewältigung kirchlicher Strukturveränderungen. Ebenso die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen mit ihren Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Der Verband setzt dabei auf seine Stärken: kompetente Arbeitsrechtsberatung durch die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle und eine eigene Syndikusanwältin, über die Mitwirkung in der Arbeitsrechtlichen Kommission Bayern aktiv die Tarifentwicklung und die Arbeitsbedingungen mitgestalten und auf seine Fähigkeit sich zu vernetzen und das auch auf Deutschlandebene.
An uns kommt man nicht vorbei!
