Broschüre der Arbeitsrechtlichen Kommission der ELKB als Basisinformation zur Erklärung der kirchlichen Arbeitsrechtssetzung neu aufgelegt.

Nürnberg/München, März 2020 Er wird oft zu verkürzt dargestellt und genauso oft viel zu ausführlich. Und er ist Projektionsfläche für allerlei Spekulatives: der so genannte Dritte Weg, auf dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber bei Kirche und kirchlichen Wohlfahrtsverbänden Arbeitsbedingungen aushandeln. Den Dritten Weg, wie er von der Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Diakonie in Bayern praktiziert wird, erklärt jetzt eine wieder neuaufgelegte Broschüre (Erstveröffentlichung 2016) der Arbeitsrechtlichen Kommission der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ARK) in Bayern. Auf sechs Seiten im DIN A5-Format soll er auch für diejenigen anschaulich und nachvollziehbar werden, die sich bisher noch nicht mit ihm beschäftigt haben.


Die Broschüre zum Dritten Weg ist über die Geschäftsstelle des vkm zu beziehen, bzw. steht unter www.ark-bayern.de zum Download bereit. „Der Dritte Weg funktioniert, weil in Kirche und Diakonie nicht profitorientiert gearbeitet wird, sondern die Arbeit für die Menschen an erster Stelle steht“, lautet eine der drei Quintessenzen, die am Ende der Broschüre unter der Überschrift „Der Dritte Weg in drei Sätzen“ das vorher Dargelegte zusammenfassen. „Unser Ziel war es, die eigentlich ganz einfachen Grundprinzipien, nach denen unser Modell der Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung ausgerichtet ist, herauszuarbeiten“, erklärt der ARK-Vorsitzende Tobias Mähner. „Wenn sie bei den drei Schlussätzen angekommen sind, sollten die LeserInnen schon wissen, wie diese begründet werden.“

In der Broschüre werden für viele Menschen auf den ersten Blick unbekannte und vielleicht manchmal befremdlich wirkende Begriffe wie „Dienstgemeinschaft“ erläutert. Unter den Überschriften „Was bringt der Dritte Weg?“, „Wie kann das funktionieren?“ und „Wer profitiert vom Dritten Weg?“ geht es dann um die Argumente dafür, warum die „Dienstgemeinschaft“ genannte gleichberechtigte (Sozial-)Partnerschaft zwischen ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen auch ohne letzte Druckmittel des Arbeitskampfes tatsächlich funktionieren kann. Zielgruppe der Broschüre sind alle, die sich über den Dritten Weg informieren wollen: Interessierte Außenstehende gehören dazu genauso wie Mitarbeitende in Kirche und Diakonie oder InsiderInnen, die sich wieder einmal die Grundprinzipien des kirchlich-diakonischen Modells der Verhandlung von Arbeitsbedingungen vergegenwärtigen wollen.

Die ARK Bayern
Nach einem Beschluss der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern von 1977 wird für die Ausgestaltung des Diensverhältnisses sowie die Ordnung und Fortentwicklung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie eine Arbeitsrechtliche Kommission gebildet. Sie beschließt insbesondere Regelungen zu Abschluss und Inhalt von Arbeitsverträgen und ist für das Aushandeln von Entgelten zuständig. Die Beschlüsse der ARK sind verbindlich und wirken normativ. Die ARK besteht aus 16 unabhängigen Mitgliedern. Sie ist paritätisch besetzt von je vier Vertreterinnen und Vertretern der Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst, der Mitarbeitenden im diakonischen Dienst, der kirchlichen Körperschaften und der Träger diakonischer Einrichtungen.

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